Über die geplante Errichtung des Kreuzungsbahnhofs in Bigge hatten wir berichtet. Nun können wir weitere Detailinformationen geben. Die Zugkreuzung in Bigge gehört zum Gesamtprojekt „Reaktivierung Brilon Stadt“. Mittlerweile wurde bekanntermaßen bereits der Haltepunkt „Brilon Stadt“ errichtet und die Strecke in Betrieb genommen. Zur zweiten Baustufe gehört dann die Kreuzung in Bigge.
Dazu gehören zwei Weichen und die Errichtung von neuer Signaltechnik auf der Strecke Bestwig – Winterberg, wie wir im Rahmen von "bigge-online frag nach..." erfahren haben.
Bahnhof Bigge behindertengerecht
In diesem Zuge ist auch ein behindertengerechter Ausbau des Bigger Bahnhofs mit zwei Außenbahnsteigen eingeplant. „Diese Maßnahme ist längst überfällig“ sagt Klaus Pusch vom zuständigen Zweckverband ZRL gegenüber bigge-online und fügt hinzu: „Ohne eine Einbettung in diese Maßnahme wird ein behindertengerechter Umbau in den nächsten zehn Jahren sehr wahrscheinlich nicht möglich sein. Die derzeitige Modernisierungsoffensive läuft bis 2017, eine Neuauflage ist noch nicht in Sicht.“ Für die vielen Menschen in den Einrichtungen für Menschen mit Behinderung in Bigge, soll die Bahn endlich zugänglich gemacht werden. Der Bahnhof Olsberg liege dabei relativ weit entfernt und stelle aufgrund seiner hohen Lage ein großes Hemmnis dar.
Merkbare Fahrtzeiten und Einsparung von Zügen
Die Errichtung des Kreuzungsbahnhofs in Bigge soll dafür sorgen, dass das täglich gleiche, merkbare Fahrtzeiten auf der Oberen Ruhrtalbahn erreicht werden können – zur Zeit unterscheiden sich diese innerhalb der Woche und an Wochenenden. Weiterhin könnten Kosteneinsparungen erzielt werden, da aufgrund einer besseren Taktung zwei Züge weniger eingesetzt werden können. Zur Zeit gäbe es recht lange Standzeiten in Winterberg.
Kopplung der Züge aus Brilon und Winterberg in BestwigMehr Wirtschaftlichkeit soll nach unserer Information ebenfalls erreicht werden, indem die beiden Züge aus Brilon und Winterberg zukünftig in Bestwig zusammengekoppelt werden können und so dann in Doppeltraktion unterwegs sein würden – was mit Blick auf die Taktzeiten nur möglich ist, wenn die Zugkreuzung in Bigge und nicht in Siedlinghausen ist. Wie stark die Streckennetze verknüpft und voneinander abhängig sind, zeigt übrigens, dass aufgrund der Einrichtung des Kreuzungsbahnhofs Wochenendverkehre zwischen Iserlohn und Dortmund im 30-Minuten-Takt möglich sein werden.
In unserem Gespräch mit der Deutschen Bahn wurde der Kreuzungsbahnhof in Zusammenhang mit einer Verkürzung des Fahrttaktes auf der Strecke nach Winterberg gebracht. Laut Herrn Pusch vom ZRL soll der Takt hier jedoch beibehalten werden, d.h. alle zwei Stunden werktags und stündlich am Wochenende. Bezüglich der Auslastung verwies er auf die Wichtigkeit Winterbergs als Anlaufpunkt für Erholungssuchende und eine starke Frequenz gerade in Saisonzeiten. Die Kosten für die einzelnen Maßnahmen werden aus Bundesmitteln gedeckt, für den behindertengerechten Umbau des Bigger Bahnhofs werden entsprechende Fördermittel bereitgestellt.
Keine Erkenntnisse zu Schrankenschließzeiten
Unsere Frage bezüglich einer möglichen Änderung der heute sehr langen Schrankenschließzeiten konnte noch nicht beantwortet werden – soweit sind die Detailplanungen bei der zuständigen DB Netz derzeit noch nicht. In unserem ersten Bericht wurde von einer Baufertigstellung Ende 2013 gesprochen. Nun ist vorgesehen, dass Ende 2014 alle Arbeiten abgeschlossen sein sollen.