
Das ganze fand unter fachkundiger Leitung der Dozentin Sandra Miriam Schneider aus Berlin statt. "Abenteuer Vorlesen" war der Titel der Veranstaltung.
Dass er zusammen mit Werner Schwering der einzige Mann in dem ansonsten weiblichen Teilnehmerfeld war, bereitete Carsten Stratmann keine Probleme. Alle möchten sich künftig in Kindergärten oder Grundschulen ehrenamtlich als Vorlesepaten engagieren und haben nun das Rüstzeug für ihre künftige Tätigkeit bekommen:
Wie liest man eigentlich Kindern im Vorschulalter spannend vor? Welche Bücher wählt man aus? Kann man heute den Kindern noch Bilderbuchklassiker wie den „Kleinen Häwelmann“ oder den „Struwwelpeter“ zumuten - und was macht man eigentlich mit kleinen Störenfrieden? - Diese und mehr Fragen brennen den Workshopteilnehmern unter den Nägeln.
Seit 2005 bilden die Stadtbüchereien in Meschede und Olsberg sowie Brilon Vorlesepaten aus. In den Städten gehen regelmäßig je über 30 ehrenamtliche Vorleserinnen und Vorleser in Kindergärten, Grundschulen oder auch den offenen Ganztag. Das Ziel: Schon im Vorschulalter die Lust am Lesen und an der Sprache zu wecken. Denn Vorlesen ist nicht nur das passive Konsumieren von Geschichten. Vorlesen ist immer auch Dialog mit den Zuhörern und damit aktive Sprachförderung. Die Kinder werden ganz bewusst durch Fragen zur Geschichte oder Bildbeschreibungen in den Vorleseprozess eingebunden.
"Wir in Olsberg" unterstützt die Schulung
Dass die Bibliotheken in Olsberg und Meschede auch 2012 wieder eine gemeinsame Schulung ehrenamtlicher Vorleserinnen und Vorleser durchführen konnten, verdanken sie der großzügigen Unterstützung der Lions-Clubs in Meschede und Olsberg sowie der Bürgerstiftung „Wir in Olsberg“. Bereits mehrfach haben die Lions Clubs eine Vorlesepatenschulung finanziert und so das große Engagement der ehrenamtlichen Vorleser gewürdigt. Die Wichtigkeit bürgerschaftlichen Engagements unterstreicht auch Elmar Reuter, Vorstandsvorsitzender von „Wir in Olsberg“.
Die Bürgerstiftung hat die Stadtbücherei Olsberg für den Workshop zusätzlich mit Mitteln für die Anschaffung neuer Bilderbücher ausgestattet. Langfristig werden Städte und Gemeinden nur durch ehrenamtliches Mittun der Einwohner attraktiven Lebensraum schaffen und erhalten können, so Elmar Reuter. Deshalb gebührt sein Dank allen Freiwilligen, die einen freien Samstag für eine Schulung opfern, und künftig viel Zeit in ihre Vorlesepatentätigkeit investieren.